Über Online-Videospiele

Das Aufkommen des Internets und die vermehrte Möglichkeit, Scores aus den eigenen Spielen zentral zu speichern ermöglichten in den 1980er-Jahren die ersten Meisterschaften mit Videospielen. Diese wurden vor allem in den Vereinigten Staaten ausgetragen und vermarktet. Zur Anwendung gelangten damals die entsprechend verfügbaren Geräte wie die Nintendo-Konsolen oder später Super Nintendo und Sega Mega Drive. Gespielt wurden damals gängige Spieleklassiker wie NBA Jam, Teenage Mutant Ninja Turtles oder Virtua Racing.

Das Zeitalter der LAN-Party

Mitte der 1990er-Jahre wurden die Computer immer leistungsfähiger und es wurde möglich, diese zu Netzwerken zu verbinden. Dies führte zu einem Trend hin zu LAN-Parties. LAN stand und steht immer noch für “Local Area Network”, also ein auf einen gewissen Ort beschränktes Netzwerk. Dieser Ort war meistens eine Veranstaltungshalle, in die alle Teilnehmer ihre eigenen Geräte mitbrachten. Da die WLAN-Technologie mit ihren drahtlosen Verbindungen noch nicht zuverlässig genug war, war dies für das Spielen in einem großen Netzwerk von Nöten. Die weitere Verbreitung von Internet-Hausanschlüssen ließ allerdings die LAN-Parties mit ihren nicht selten über 1000 Teilnehmern wieder verschwinden.

Beliebte Spiele

Von allem Anfang an waren bei den Spielen im Netzwerk Ego-Shooter-Spiele sehr beliebt. Spiele wie Doom oder Quake waren in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre in dieser Szene weit verbreitet und gehörten zum Standard-Repertoire an LAN-Partys oder später in den Gamer-Netzwerken. Bei diesen Spielen bewegt sich der Spieler durch eine virtuelle Landschaft oder ein virtuelles Gebäude und muss sich alleine oder zu mehreren gegen den oder die Gegner verteidigen. Die Verhaltensmuster gleichen dabei denen des militärischen Häuserkampfes, allerdings hat der virtuelle Spieler natürlich keine körperlichen Gefahren zu berücksichtigen. Doch auch wenn es niemand am eigenen Leib erfahren muss, bei diesen Spielen geht es nicht nur um Sieg oder Niederlage – es geht um Leben und Tod.

Weitere Disziplinen im E-Sport

Nebst den Shooter-Spielen sind auch andere Arten von Spielen Teil des Repertoires im E-Sport. Strategiespiele wie League of Legends oder Warcraft verlangen weniger nach einer schnellen Reaktion im unmittelbaren Kampf Mann gegen Mann, aber umso mehr eine längerfristige Strategie um seinen Gegnern Herr zu werden. Außerdem haben sich realitätsgetreue Sportsimulationen ebenfalls im E-Sport etabliert, nicht zuletzt mit Unterstützung von den jeweiligen Sportvereinen und -mannschaften. Die beliebtesten Sportarten sind dabei Fußball und Automobilrennen. Eher im Hintergrund stehen dabei Glücksspiele, die allerdings ebenfalls viel Strategie enthalten, wie zum Beispiel Poker. Ohne die Komponente Echtgeld Poker im selben Stil publikumsfähig zu machen wie es die anderen, bereits etablierten E-Sportarten sind, scheint eine der großen Herausforderungen zu sein.